"Es spinnt sich also bei der Melancholie eine Unzahl von Einzelkämpfen um das Objekt an,
in denen Haß und Liebe miteinander ringen, die eine um die Libido vom Objekt zu lösen,
die andere, um diese Libidoposition gegen den Ansturm zu behaupten."
Sigmund Freud, Trauer und Melancholie
Unter Ambivalenz (zu lateinisch ambo „beide zusammen“ und valentia "Stärke") wird in der Psychologie, Psychiatrie und Psychoanalyse das Nebeneinander von gegensätzlichen Gefühlen, Gedanken und Aussagen verstanden.
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Zur Welt flüchten. Überlegungen zum Weltbegriff ausgehend von H. Arendt
(pdf - 427 kb)
Katalogtext zur Ausstellung: Vom Verschwinden. Weltverluste und Weltfluchten PhoenixHalle Dortmund,
27. Aug. - 30. Okt. 2005 (HartwareMedienKunstVerein) Katalog: Inke Arns, Ute Vorkoeper, HMKV (Hg.): vom Verschwinden,
Revolver: Frankfurt/M. 2005 (144 S., teilw. farbig)
Spiel- und Übergangsräume
bei Donald W. Winnicott und Hannah Arendt;(pdf - 40 kb)
Vortrag
gehalten auf dem 5. Bremer Symposium der HeinrichBöll Stiftung Bremen,
"Begegnungen: Kunst, Politik und Psychoanalyse", Oktober 2004
Über:
Oliver Marchart: Neu beginnen. Hannah Arendt, die Revolution und die
Globalisierung, Wien 2005 (pdf - 33 kb)
"Der war fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und mied das Böse"
Hiob 1,2
"Es ist für uns gut, wenn wir zuweilen in grosse Schwierigkeiten geraten;
denn dadurch wird der Mensch wieder daran erinnert, dass er in der
Fremde ist und seine Hoffnung auf nichts in dieser Welt setzen soll."
Thomas a Kempis, De imitatione Christi, XXII. Kapitel, Vom Segen der
Trübsal
Trost
Weißt du, was in dieser Welt
Mir am meisten wohlgefällt?
Daß die Zeit sich selbst verzehret
Und die Welt nicht ewig währet.
Friedrich von Logau
"Erflehe nichts: Aus vorbestimmten Los Vermag kein Sterblicher
sich zu befrein."
Sophokles, Antigone
"Was man auch sagen mag, der glücklichste Augenblick des Glücklichen ist
doch der seines Einschlafens, wie der unglücklichste des Unglücklichen
der seines Erwachens."
Arthur Schopenhauer
"Wir, der Schwanz der Welt, wissen nicht, was
der Kopf vorhat."
G. Chr. Lichtenberg, Aphorismen
"Das Leben, dieser Erdenschranken satt,
Hat stets die Macht, sich selber zu entlassen."
Shakespeare, Julius Cäsar
Wer noch nie etwas von Johann Peter Hebel und dem"Schatzkästlein des Rheinischen Hausfreundes" (1811)
gehört hat , wird nicht im entferntesten die erbaulichen und tröstenden
Aspekte der vielen kleinen Erzählungen und Anekdoten ermessen können,
die der Band auf so kurzweilige Weise versammelt. Was gemeint sein
könnte, wenn der Verfasser diesen "Kindern des Scherzes und der Laune
auch ein nettes und lustiges Röcklein" umzuhängen trachtet (so heißt
es in der Vorrede), der lese beispielsweise den kleinen Schwank "
Ein Wort gibt das andere". Das Trost - modern gesprochen - auch eine
Frage der Vermittlung ist oder durch diese doch vorbereitet wird,
erschließt sich umstandslos durch die Lektüre.
Trost der Gewissheit:
"Nein!
Pfeift der Sturm?
Keift ein Wurm?
Heulen
Eulen
hoch vom Turm?
Nein!
Es ist des Galgenstrickes
dickes
Ende, welches ächzte,
gleich als ob
im Galopp
eine müdgehetzte Mähre
nach dem nächsten Brunnen lechzte
(der vielleicht noch ferne wäre)"
Christian Morgenstern
"Im Grunde ist Leben ein Prozeß des Niedergangs."
Francis Scott Fitzgerald, Der Knacks
"Menschenlos. - Wer tiefer denkt, weiß, daß er immer unrecht hat, er mag handeln und
urteilen, wie er will."
Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches
"Es gibt kein normales Leben, es gibt nur das Leben."
Doc Holiday in dem Western "Tombstone"
"Lage des Menschen. Unbeständigkeit., Langeweile, Ruhelosigkeit."
Blaise Pascal, Gedanken, 24/127
Der Einsiedler
Komm, Trost der Welt, du stille Nacht!
Wie steigst du von den Bergen sacht,
Die Lüfte alle schlafen,
Ein Schiffer nur noch, wandermüd',
Singt übers Meer sein Abendlied
Zu Gottes Lob im Hafen.
Die Jahre wie die Wolken gehn
Und lassen mich hier einsam stehn,
Die Welt hat mich vergessen,
Da tratst du wunderbar zu mir,
Wenn ich beim Waldesrauschen hier
Gedankenvoll gesessen.
O Trost der Welt, du stille Nacht!
Der Tag hat mich so müd' gemacht,
Das weite Meer schon dunkelt,
Laß ausruhn mich von Lust und Not,
Bis daß das ew'ge Morgenrot
Den stillen Wald durchfunkelt.
Joseph Freiherr von Eichendorff
An sich
Sei dennoch unverzagt! Gib dennoch unverloren!
Weich keinem Glücke nicht, steh höher als der Neid,
vergnüge dich an dir und acht es für kein Leid,
hat sich gleich wider dich Glück, Ort und Zeit verschworen.
Was dich betrübt und labt, halt alles für erkoren;
nimm dein Verhängnis an. Laß alles unbereut.
Tu, was getan muß sein, und eh man dir's gebeut.
Was du noch hoffen kannst, das wird noch stets geboren.
Was klagt, was lobt man noch? Sein Unglück und sein Glücke
ist ihm ein jeder selbst. Schau alle Sachen an:
dies alles ist in dir. Laß deinen eitlen Wahn,
und eh du fürder gehst, so geh in dich zurücke.
Wer sein selbst Meister ist und sich beherrschen kann,
dem ist die weite Welt und alles untertan.
Paul Fleming
"Am folgenden Morgen, bei trübem, regnerischem Wetter, traf er in Straßburg ein. Er schien ganz vernünftig, sprach mit den Leuten. Er tat alles, wie es die andern taten; es war aber eine entsetzliche Leere in ihm, er fühlte keine Angst mehr, kein Verlangen, sein Dasein war ihm eine notwendige Last. So lebte er hin ..."
Georg Büchner, Lenz, Schlußsatz
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